Tackhead
FOR THE LOVE OF MONEY
D u d e /In d ig o CD>
(7 2 ’ )
Bap Kennedy
LET’S START AGAIN
P ro p e r CD (a u c h a ls LP e rh ä ltlic h )
Dire Straits
BROTHERS IN ARMS
M FSL SACD (S te re o H y b rid )
C D s
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NEUES AUS
DER MUSIKWELT
SP EZIA LTIP P
POP
Gitarrist Skip McDonald und Mixer
Adrian Sherwood haben mit Doug
Wimbish am Bass und Drummer
Keith Leblanc dereinst „The Mes-
sage“ von Grandmaster Flash und
Seals „Crazy“ eingespielt. Einzeln
arbeiteten die Jungs unter anderen
mit den Rolling Stones, Madonna,
R.E.M., Tina Turner und Miles Da-
vis. Tackheads erstes Album seit
„Friendly As A Hand Grenade“ von
1990 ist den groovigen Inspirations-
quellen aus den i97oern gewidmet.
Der kritische Titelsong stammt von
den Ohio Players. Neben James
Browns „Funky President“ und „Walk
On The Wildside“ von Lou Reed findet
sich hier auch eine Neufassung ihres
Hits „Stealing“.
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„King of Mexico“ und „Fool’s Para-
dise“ klingen wie seine Hommage
an Willy DeVille. Was Bap Kennedy
mit drei famosen Gitarristen und
Begleitern an Fiedel, Akkordeon,
Dobro und Mandoline einspielte,
erinnert nebenbei auch an einige
der zuletzt besten Songs des ihn
sehr schätzenden Mark Knopfler.
Kennedy wagt eine bizarre Mi-
schung aus Western Swing und
Schubidu, Doo Wop und Tex/Mex,
Americana und Country-Ballade,
die einiges fröhlicher klingt als sein
letztes, sehr melancholisches Al-
bum „The Sailor’s Revenge“. Allem
„heartache“ zum Trotz endet der
„Revelation Blues“ optimistisch.
F. Sch.
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Auch wenn andere Versionen exis-
tieren: Womöglich ist diese bei
Mobile Fidelity Sound Lab (MFSL)
vom Original-Masterband gezoge-
ne und auf „The Gain 2 System“ in
„Ultra High Resolution“ gemaster-
te die ultimative dieses Erfolgsal-
bums. Die nicht nur in HiFi-Kreisen
fast legendäre Produktion von
1985 profitiert davon deutlich. Im
Vergleich zur Jubiläums-SACD von
2005 wirkt sie zunächst leiser, aber
auch feiner und plastischer - der
Dynamikrange ist ganze sieben
Dezibel größer. Zudem wirkt das
Fundament aufgeräumter und nicht
mehr um des Effektes willen leicht
aufgedunsen. So muss es klingen!
tf
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Samantha Crains m usikalische
Früherziehung bestand aus Stam-
mesgesängen und Trommelrhyth-
men von Versammlungen ihres
Indianerstammes, davon ist heute
jedoch nicht mehr viel zu hören.
Auf dem herrlichen dritten Album
setzt die 27-jährige Choktaw-India-
nerin vielmehr auf sparsame, stark
verdichtete Folk-Klänge und char-
mant-einprägsame Indiepop-Melo-
dien. „With The Fog In My Throat“
(O-Ton) singt sie von den Erfahrun-
gen ihrer Lehr- und Wanderjahre in
Amerika („Taught To Lie“) und von
der Verbundenheit mit ihren Fami-
lienwurzeln in Oklahoma, die sie
auch auf Reisen immer im Herzen
bewahrt („Kid Face“).
hake
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Bruce Springsteen
HIGH HOPES
C o lu m b ia /S o n y CD (5 7 ’ ) u n d D VD (6 8 ’ )
gekommenem Rock mit frischen
Saitensounds und Produktions-
einfällen einen modernen Touch
und trug damit ganz wesentlich
dazu bei, dass „High Hopes“ ein
verdammt gutes Album wurde.
Auf seine Anregung hin griff
Springsteen etwa „Just Like Fire
W ould“ von der australischen
Punk-Formation The Saints auf
Es begann damit, dass Bruce
Springsteen einigen live erprob-
ten Songs zu ihren verdienten
Studiofassungen verhelfen wollte.
Nachdem während der Tour 2013
dann Tom Morello (Rage Against
The Machine, Audioslave) als Er-
satz für den verhinderten Steve Van
Zandt zur E Street Band gestoßen
und beim „Boss“ flugs in die Po-
sition einer Muse aufgerückt war,
wurde „das beste unveröffentlichte
Material des letzten Jahrzehnts“
(O-Ton) dann allerdings stückweise
mit Covertiteln, Outtakes älterer
Alben („Harry’s Place“, „Heaven’s
W all“, „Down In The Hole“) und
neuen Versionen schon früher ein-
mal aufgenommener Lieder aufge-
stockt. Der Spitzengitarrist schlug
Bruce
ausgesuchte
Fremdtitel
vor, verpasste dessen in die Jahre
und machte daraus ein boden-
ständiges Stück Malocher-Rock.
Auch auf „Dream Baby Dream“ von
den Proto-Punkern Suicide wies
zunächst Morello hin, mit reizvol-
len Digitaleffekten von heute hat
man den 35 Jahre alten Song in
eine zeitgemäße Mitsingnummer
verwandelt. Das Titelstück „High
Hopes“ schließlich hatte Springs-
teen ’95 ursprünglich für die EP
„Blood Brothers“ eingespielt, in
seiner Neufassung setzt er den
Klassiker von den Havalinas aus
Los Angeles mit raffinierten Saiten-
klängen und fetzigen Bläsern ganz
großartig um.
Der Limited Edition liegt eine
Bonus-DVD mit einem tadellosen
Live-Mitschnitt vom Gastspiel in
London im Juni 2013 bei.
Harald Kepler
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Z)
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o M it 64 Jahren wieder
Ln
in Höchstform:
Bruce Springsteen
Das DR-Logo gibt den Dynamikumfang des Tonträgers an. Nähere Infos unter www.stereo.de
SETH LAKEMAN
Seth Lakeman
WORD OF MOUTH
C o o k in g V in y l/ In d ig o CD
(4 8 ’ )
Sein letztes Album mit ziemlich
(sozial)kritischem Liedgut hatte
der Folkie teils in einer stillgeleg-
ten Kupfermine aufgenommen.
Das neue produzierte Ian Grimble
(Beth Orton, Cat Stevens) in ei-
ner Kirche in Cornwall, nahm die
Instrum ente
allerdings
meist
sehr nah mikrofoniert auf. Der
Spagat zwischen Folk-Purismus
der traditionellsten Variante und
S in g e r/S o n g w rite r-C o n fe s s io
gelingt eindrucksvoll bei den Ge-
schichten über Eisenbahner und
Dockarbeiter, über Traumata, nicht
schwindendes Herzeleid und das
Glück der Liebe (zum Schluss im
Trinklied „Portrait Of My Wife“).
F. Sch.
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STEREO 3/2014 131